“Helmut Schmidt wird uns sehr fehlen. Die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt trauern um einen Mann, dem sie vertraut haben. Das politische Leitmotiv von Helmut Schmidt war pragmatisches Handeln zu sittlichen Zwecken. Er war davon überzeugt, dass ein Politiker sich an seinen Taten messen lassen muss und die Verantwortung für diese Taten trägt. Als Mitglied der Kriegsgeneration war für Helmut Schmidt die Sicherung des Friedens eine Lebensaufgabe. Mit der Vertiefung der deutsch-französischen Freundschaft, der Begründung des Weltwirtschaftsgipfels und dem intensiven Dialog mit der neuen Weltmacht China hat Helmut Schmidt die Architektur der Weltinnenpolitik bis in die heutige Zeit entscheidend geprägt. Er steuerte die Bundesrepublik durch eine unruhige Zeit mit großen volkswirtschaftlichen Herausforderungen und sicherte das Primat des Rechtsstaats gegen den RAF-Terrorismus. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt hat er als Staatsmann und Publizist immer wieder wichtige Anstöße gegeben. Er fand auch bei jenen Gehör, die ihre Ohren sonst für die Politik verschlossen hatten. Dabei blieb Helmut Schmidt immer ein Sohn seiner Stadt. Sein Verhältnis zu seiner Heimatstadt war geprägt von tiefer Zuneigung. Und die Bürgerinnen und Bürger haben diese Zuneigung erwidert. Helmut Schmidts mutiger Einsatz bei der Flutkatastrophe im Jahre 1962 ist bis heute tief in der kollektiven Erinnerung der Stadtgesellschaft verankert. Helmut Schmidt vertrat stets die Auffassung, dass die alte Stadtrepublik Hamburg immer eine Stimme der Aufklärung, der Vernunft und des Fortschritts sein müsse. Wir wollen ihm ein ehrendes Andenken bewahren, indem wir seine politischen Grundüberzeugungen in die Zukunft fortschreiben. Helmut Schmidt wird uns sehr fehlen.
Wie für viele war auch für mich Helmut Schmidts Rat immer besonders wertvoll. Unsere Gedanken sind bei seiner Tochter und allen, die ihm persönlich nahestanden, sowie bei seinen vielen Freunden in aller Welt, die jetzt mit uns trauern.”
Olaf Scholz, Landesvorsitzender