Baustart: Ein Campus für lebenslanges Lernen entsteht

In Kürze beginnt der Bau eines neuen Leuchtturmprojekts in Hamburg-Bramfeld: Das sog. Life Hamburg. Nachdem die Stadt Hamburg vorige Woche die Baugenehmigung erteilt hat, werden ab dem 16. Juli die ersten Bagger anrollen. Der Campus entsteht an der Ecke Werner-Otto-Straße und Haldesdorfer Straße. Das Projekt wird von Janina Lin und Benjamin Otto geleitet und zielt darauf ab, lebenslanges Lernen und generationenübergreifendes Miteinander zu fördern.

Entwurf vom Campus (Quelle: Holistic Foundation)

Der Campus wird eine Schule, eine Kita, einen sog. Makerspace sowie diverse Freizeit- und Veranstaltungsräume umfassen. Über ein wechselndes inhaltliches Angebot rund um lebenslanges Lernen und Gemeinschaft sollen die Bewohnerinnen und Bewohner von Bramfeld und darüber hinaus profitieren.

Das Projekt soll bis Ende 2026 fertiggestellt werden. Das Gebäude wird auf einem Eckgrundstück des Otto-Geländes in Bramfeld entstehen und eine Nutzfläche von 12.000 Quadratmetern auf drei Stockwerken bieten. Das Gebäude soll nachhaltig vor allem mit Holz gebaut werden und eine Energieversorgung über Solarpaneele auf dem Dach erhalten. Eine zentrale Aula mit Platz für 500 Personen wird das Herzstück des Campus bilden.

Das Baufeld Werner-Otto-Straße Ecke Haldesdorfer Straße (Foto: L. Judt)

Das Team von Life Hamburg möchte durch einen anmeldepflichtigen Newsletter regelmäßig über die aktuellen Baumaßnahmen und möglichen Beeinträchtigungen informieren.

Förderung für Schulen durch das “Startchancen-Programm”

Im Rahmen des neuen “Startchancen-Programms” erhalten u.a. die Grundschule Bramfeld, die Schule Appelhoff und die Stadtteilschule Bramfeld bedeutende Förderungen. Dieses Programm zielt darauf ab, Bildungsungleichheiten abzubauen.

Die Hamburger Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD) betonte, dass das Programm dazu beitragen wird, ein bereits gutes System weiter zu verbessern und die Qualität der Bildung an den teilnehmenden Schulen zu erhöhen. Besonders hervorzuheben ist die Einführung von Schulsozialarbeit an Grundschulen, die bisher in diesem Umfang nicht vorhanden war. Zusätzlich wird die Aufenthaltsqualität in den Schulen durch bessere Ausstattung und gezielte Förderprogramme gesteigert.

Die Grund- und Stadtteilschule Bramfeld am Hegholt (Foto: L. Judt)

Bund und Länder investieren insgesamt 20 Milliarden Euro in das Programm, wobei Hamburg 215 Millionen Euro erhält. Ziel ist es, die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch nicht erreichen, zu halbieren. In Hamburg nehmen 90 Schulen mit etwa 42.000 Kindern an dem Programm teil.

Das “Startchancen-Programm” ermöglicht eine umfassende Unterstützung der Schulen durch finanzielle Mittel, die für klimagerechte, barrierefreie und inklusive Schulgebäude sowie für die Erweiterung des pädagogischen und therapeutischen Personals verwendet werden. Auch spezielle Programme zur Lern- und Sprachförderung sowie zur Leseförderung und mathematischen Fähigkeiten werden weiterentwickelt.

Kostenloses Deutschlandticket für Hamburger Schülerinnen und Schüler

Letzte Woche haben die rot-grünen Regierungsfraktionen in der Hamburgischen Bürgerschaft einen wegweisenden Antrag gestellt, um Hamburgs Schülerinnen und Schüler ab dem Schuljahr 2024/2025 mit einem kostenlosen Deutschlandticket auszustatten. Diese Initiative, die einen zentralen Punkt des Koalitionsvertrags widerspiegelt, wurde von der Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 10. April beschlossen.

Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg, betont die Bedeutung dieses Schritts: “Im Wahlkampf haben wir als SPD ein großes Versprechen abgegeben: Wir wollen einen kostenlosen ÖPNV für alle Schüler:innen, die in Hamburg wohnen. Diese Vision wird jetzt Wirklichkeit. Zum nächsten Schuljahr erhalten Hamburger Schüler:innen ein eigenes Deutschlandticket zum Preis von 0 Euro – das ist eine ganz große Entlastung für Familien in Hamburg.”

Seit August 2021 konnten Hamburgs Schülerinnen und Schüler bereits ein stark vergünstigtes HVV-Ticket im Geltungsbereich Hamburg AB erwerben. Mit der Einführung des neuen Tickets ist Mobilität in Hamburg für Schülerinnen und Schüler zum Schuljahr 2024/2025 kostenlos erhältlich. Die Mehrkosten werden dabei voraussichtlich im Bereich von etwas mehr als 30 Millionen Euro pro Jahr liegen.

Diese Maßnahme ist nicht nur ein Schritt hin zu nachhaltiger Mobilität, sondern auch eine erhebliche finanzielle Entlastung für Familien und ein Beitrag zu einer lebenswerten Stadt für alle.

Ganztagsbetreuung an Grundschulen – Hamburg weiter vorn

Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln bestätigt: Hamburg ist deutschlandweit Spitzenreiter in der Ganztagsbetreuung an Grundschulen. Die aktuelle Studie vergleicht den Ausbaustand der Ganztagsschulen in allen Bundesländern im Hinblick auf den bis 2029 geplanten bundesweiten Rechtsanspruch.

Die Ergebnisse sind vielsagend: Alle Kinder in Hamburg haben bereits Anspruch auf Ganztag, und Grundschulkinder erhalten kostenfrei eine hochwertige Ganztagsbetreuung von 40 Stunden pro Woche. Im Gegensatz dazu erheben andere Bundesländer teilweise erhebliche Elternbeiträge für vergleichbare Angebote. Die Studie betont, dass eine Übernahme des Hamburger Modells bundesweit zu höheren Betreuungsbedarfen führen würde.

Bildungssenator Ties Rabe freut sich über die Anerkennung: „Ich freue mich sehr über die großartige Anerkennung der Hamburger Ganztagsangebote durch das Institut der Deutschen Wirtschaft. Das Ganztagsangebot hat als zusätzliche Lern- und Entwicklungszeit für Kinder und Jugendliche sowie als Beitrag für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine hohe Bedeutung. Hier ist Hamburg schon vor einem Jahrzehnt einen entscheidenden Schritt gegangen, der sich bewährt hat und heute auszahlt.“

Die Teilnahme am Ganztag in Hamburg ist so hoch wie nie zuvor, mit einer Teilnahmequote von 89% im Schuljahr 2022/23. Besonders beeindruckend ist die positive Entwicklung der Ferienbetreuung, die sich in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt hat. Die Freie und Hansestadt Hamburg bleibt Vorreiter in der Ganztagsbetreuung an Grundschulen und plant weitere Investitionen in Höhe von 116 Millionen Euro, um die Qualität der Ganztagsschulen weiter zu verbessern. Dieses Geld wird unter anderem für den Ausbau von Schulkantinen, die Ausstattung von Räumen und den Bau neuer Ganztagsgrundschulen verwendet.